Parabene - Wie schlimm sind sie wirklich?

Was lasse ich an mein Haar und was lieber nicht? Parabene stehen seit einiger Zeit in der Kritik. Doch was sind eigentlich Parabene, was machen sie mit den Haaren und was ist so schlimm daran? Sind sie überhaupt so schlimm wie ihr Ruf? In welchen Shampoos und Haarpflegeprodukten sind sie enthalten? Und welche Alternativen gibt es? Die Fragen zum Thema sind zahlreich. Wir bringen Licht in das Dunkel und beantworten eure Fragen rund um das Thema.

Was sind Parabene und wofür werden sie verwendet?

Parabene sind ein beliebter Konservierungsstoff. Sie werden in Kosmetikprodukten verwendet, um zu verhindern, dass Schimmelpilze, Bakterien und Keime entstehen und um die Produkte länger haltbar zu machen.

Wo sind überall Parabene enthalten?

Parabene werden häufig in Haarpflegeprodukten wie Shampoos und Conditioner verwendet, in Hautcremes, Duchgel und Deo. Aber auch in Zahnpasta, Arzneimitteln und einigen Lebensmitteln können Parabene enthalten sein. Inzwischen gibt es aber auch Alternativen, die auf die Verwendung von Parabenen verzichten und stattdessen andere Konservierungsmittel einsetzen.

Wie schlimm sind Parabene?

Was ist nun eigentlich die Gefahr bei der Verwendung von Parabenen? Es gibt zwei Kritiken, denen der Konservierungsstoff ausgesetzt ist: Das Auslösen von Allergien und von Krebs. Doch wie standhaltig sind die Vorwürfe?

Allergien

Parabene können Kontaktallergien auslösen. Allerdings kommen Allergien oder Reizungen sehr selten vor. Bei der Verwendung von alternativen Produkten ist für Allergiker ebenfalls Vorsicht geboten, da auf andere Konservierungsstoffe zurückgegriffen werden muss, die ebenfalls allergische Reaktionen hervorrufen können. Da hier meistens mehrere chemische Substanzen miteinander kombiniert werden müssen, um den gleichen Konservierungseffekt zu erzielen, ist die Gefahr von Kontaktallergien und Reizungen hier sogar höher, während sie bei Parabenen relativ gering ist.

Krebs

Beunruhigender ist da sicherlich der Vorwurf, Parabene könnten Brustkrebs auslösen. Sie standen eine Zeitlang im Verdacht, unseren Hormonhaushalt zu beeinflussen und die Bildung von Krebszellen zu fördern.  Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Parabenen und Brustkrebs konnte allerdings bisher nicht nachgewiesen werden. Auch ist Paraben nicht gleich Paraben. Die verschiedenen Parabene weisen unterschiedliche östrogene Potenzen auf. Das Bundesinstitut für Risikobewertung stuft Methyl- und Ethylparaben im erlaubten Konzentrationsbereich als sicher ein, da ihre östrogene Potenz sehr gering ist. Butyl- und Propylparaben sollten wegen ihrer höheren östrogenen Potenz nur in einer Höchstkonzentration von 0,19 % verwendet werden. Bis zu dieser Konzentration gelten sie ebenfalls als sicher. Zu Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl- und Phenylparaben ist die Datenlage bisher zu unvollständig, um das Gesundheitsrisiko einschätzen zu können, deshalb sollte sicherheitshalber vorläufig auf sie verzichtet werden. Sie werden allerdings ohnehin kaum verwendet. In der Kosmetikindustrie kommen häufig Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben und Butylparaben zum Einsatz.

Sollte ich nun lieber auf Parabene verzichten oder nicht?

Das muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Sie bergen ein geringes Allergierisiko. Ein Zusammenhang mit Krebs konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Die in der Kosmetikindustrie vorwiegend verwendeten Parabene wirken kaum hormonell. Wer dennoch sicherheitshalber ganz auf den Einsatz von Parabenen verzichten möchte, kann zu Alternativen greifen.

Welche alternativen Produkte kann ich verwenden?

Es gibt inzwischen sehr viele Produkte, die auf Parabene verzichten und auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse eingehen: So gibt es Shampoos, die neben Parabenen auf Silikone und Sulfate verzichten und andere, die Silikone für die Haarpflege enthalten. Naturkosmetik, die ganz auf den Einsatz von synthetischen Stoffen verzichtet und parabenfreie Produkte, die auf die Ansprüche verschiedenster Haartypen abgestimmt sind. Viele Hersteller von Premium-Haarpflegemarken kommen dem gestiegenen Verbraucherwunsch nach einem Verzicht auf den Inhaltsstoff entgegen und bringen neue parabenfreie Serien auf den Markt.

Autor: Ulla R.

Titelfoto: Masson / shutterstock.com